Trotz der Schüsse auf das SEK sieht die Verteidigung des angeklagten mutmaßlichen Reichsbürgers aus Boxberg keine Merkmale für einen versuchten Mord bestätigt. Zwar habe Angeklagte im April letzten Jahres auf die Beamten geschossen, als sie seine Wohnung wegen illegalen Waffenbesitzes stürmen wollten. Die SEK-Beamten seien aber weder ahnungslos- noch wehrlos, sondern vorbereitet gewesen, sagte seine Anwältin in ihrem Plädoyer.
Die Bundesanwaltschaft fordert für den mutmaßlichen Reichsbürger lebenslange Haft wegen vierfachen versuchten Mordes, sie beantragt zudem Sicherungsverwahrung. Ein Termin für ein Urteil nach Dutzenden Verhandlungstagen steht noch nicht fest
Der Angeklagte soll mit einem Schnellfeuergewehr auf die Polizisten geschossen haben. Ein Beamter wurde von mehreren Geschossen im Bein getroffen. Im Haus des Schützen fanden die Ermittler ein begehbares Waffenlager mit Gewehren und Maschinenpistolen, Tausenden Schuss Munition und Zubehör. Im Prozess hatte der Mann zwar zugegeben, geschossen zu haben. Ihm sei aber nicht bewusst gewesen, wer draußen vor der Tür stehe.