Mehrere schwarz gekleidete und vermummte Personen attackierten am 1. Mai 2020 ein Team der ZDF-Satiresendung „Heute Show“ am Rande einer Demonstration von selbsternannten Querdenkern und Corona-Leugnern in Berlin. Die Angreifer schlugen mit Metallstangen und Fäusten auf ihre Opfer ein. Die TV-Journalisten sollen Verletzungen erlitten, einige zeitweise sogar das Bewusstsein verloren haben.
Nun, mehr als zwei Jahre später, erhob die Berliner Staatsanwaltschaft Anklage wegen des brutalen Angriffs am Amtsgericht Tiergarten. Beschuldigt sind zwei Männer aus Berlin sowie ein Geschwisterpaar aus Schwaigern.
Der für politisch motivierte Taten zuständige Staatsschutz des Landeskriminalamtes (LKA) übernahm die Ermittlungen. In mehreren Aufrufen suchten Ermittler nach Zeugen und baten um Foto- und Videoaufnahmen. Am Tatort waren auch DNA-Spuren gesichert worden. Nach einem Gerichtsbeschluss durften die Ermittler schließlich von sechs Verdächtigen DNA-Proben nehmen und verwenden.
Nach deren Analyse ist die Berliner Staatsanwaltschaft davon überzeugt, dass die vier Beschuldigten das ZDF-Team – Journalisten und Wachleute – angriffen. Vermummt sollen sie ihre Opfer niedergeschlagen und danach den am Boden liegenden Menschen «mit großer Wucht» gegen die Köpfe getreten haben. Zwei der Opfer verloren nach Angaben der Staatsanwaltschaft zeitweilig das Bewusstsein.