Der Chef einer Aalener Brauerei hat aus Solidarität mit den heimischen Landwirten den geplanten Besuch von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir wieder zurückgezogen. Das teilte der Chef des Familienunternehmens, Albrecht Barth, heute mit. Zuvor hatte die „Schwäbische Post“ über diesen Fall berichtet.
Vor mehreren Monaten sei angefragt worden, ob der Minister am 10. Januar eine Führung durch die Familienbrauerei bekommen könnte, erklärte Barth. Am selben Tag soll Özdemir am Vormittag bei einer Bauernkundgebung in Ellwangen sprechen. Anschließend wollte der Minister die Aalener Löwenbräu besuchen. „Die Anfrage haben wir grundsätzlich begrüßt“, sagte Barth.
Die jüngst in Berlin vereinbarten Sparpläne der Ampelregierung zur Abschaffung der Agrardiesel-Subventionen und der Kfz-Steuerbefreiung von Traktoren treffen die Landwirtschaft unangemessen hart, heißt es in einer Pressemitteilung des Aalener Unternehmens. „Aus Solidarität gegenüber der heimischen Landwirtschaft haben wir uns daher nach reiflicher Überlegung entschlossen, unsere Einladung zur Besichtigung unserer Aalener Familienbrauerei zurückzuziehen.“ Das Bundeslandwirtschaftsministerium habe die Ausladung des Ministers mit Bedauern zur Kenntnis genommen, sagte Barth.
Als Reaktion auf die Sparpläne der Bundesregierung hat der Deutsche Bauernverband zu einer Aktionswoche ab dem 8. Januar aufgerufen. Sie solle am 15. Januar in einer Großdemonstration in Berlin gipfeln. Auch das Transportgewerbe will sich beteiligen.