Sie haben immer wieder zugeschlagen und getreten und ihre Taten dabei gefilmt. Letzten Sommer hat eine Bande aus mindestens zehn und bis zu 30 gewaltbereiten Mädchen in Heilbronn für Schlagzeilen gesorgt. Drei der mutmaßlichen Täterinnen müssen Ende Februar vor Gericht. Das sagte ein Sprecher des Amtsgerichts Heilbronn.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Mädchen gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung vor. Zwei von ihnen waren im August festgenommen worden und saßen bis Anfang Oktober in Untersuchungshaft. Los geht der Prozess am Heilbronner Jugenschöffengericht am 22. Februar. Die Öffentlichkeit ist aber ausgeschlossen, weil die Mädchen noch jung sind. Viele andere aus der Gruppe sind oder waren unter 14 und damit strafunmündig.
Insgesamt soll die Bande nach Polizeiangaben aus bis zu 30 Jüngeren und Jugendlichen bestanden haben und für mindestens 23 Körperverletzungen im Juli und August verantwortlich sein. Ein Großteil der Taten wurde mit Handys gefilmt. Die Ermittler aus dem Haus des Jugendrechts in Heilbronn waren zuerst auf die Spur eines der Mädchen gekommen. Danach seien auch andere identifiziert worden, hieß es.
Das Vorgehen bei den Schlägereien war demnach immer ähnlich. Die Mädchen sollen in unterschiedlichen Zusammensetzungen andere Jugendliche – vor allem auch junge Frauen – angesprochen und sie beschuldigt haben, Kontakt zum Freund einer der Tatverdächtigen zu haben. Nach Polizeiangaben ein stets haltloser Vorwurf, der aber der Auslöser für Beleidigungen, Schläge und Tritte war.