Auf dem Heuchelberg soll in wenigen Jahren ein großer Windpark mit 10 bis 14 Anlagen entstehen. Gestern ist dafür in Heilbronn die „BürgerEnergie“-Betreibergesellschaft gegründet worden. An der Gründung beteiligt waren neben Vertretern des regionalen Energieversorgers ZEAG auch der Privateigentümer Karl-Eugen Graf von Neipperg und die vier Bürgermeister der umliegenden Gemeinden Brackenheim, Schwaigern, Leingarten und Nordheim. Mit der neu gegründeten Betreibergesellschaft soll die Energiewende im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit vorangetrieben werden. Über das sogenannte „Bürgerenergiemodell“ sollen Kommunen und Menschen vor Ort direkt am wirtschaftlichen Erfolg der Anlagen beteiligt werden. Ziel ist es, so die Akzeptanz für den Windpark zu steigern. Sabine Rotermund, Bürgermeisterin der Stadt Schwaigern, sagte im Gespräch mit Radio Ton: „Es ist uns wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger auch profitieren können, wenn bei uns hier vor Ort gebaut wird.“
Im Vorfeld gab es auch Kritik und Sorgen vonseiten der Anwohner. Unter anderem wurde die Bürgerinitiative „Pro Heuchelberg“ gegründet, die sich gegen das Projekt einsetzt und den Heuchelberg zuletzt als „Schwachwindgebiet“ bezeichnete. Um die Kritik zu entkräften, sollen ab Januar 2024 ein Jahr lang Windmessungen in dem Gebiet und eine intensive Beobachtung der Vegetationszone vorgenommen werden. Externe Fachleute werten beides danach aus. Abhängig davon wie die Gutachten ausfallen, fällt im Anschluss die Entscheidung, ob überhaupt ein Genehmigungsverfahren für die Anlagen eingeleitet wird. Denn klar ist für ZEAG-Vorstand Franc Schütz auch, dass sich die Investition finanziell lohnen müsse. Für den Fall, dass die Gutachten positiv ausfallen, könnten die ersten Anlagen laut Schütz frühestens in dreieinhalb bis vier Jahren stehen.