Höhere Auslastung, steigende Umsätze und mehr Aufträge: Die Lage im Handwerk hat sich im zweiten Quartal 2024 etwas entspannt. Dementsprechend schätzen auch wieder deutlich mehr Betriebe (61,3 Prozent) ihre Lage „gut“ ein. Vor drei Monaten waren es nur 53,6 Prozent. Das ergab die aktuelle Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Heilbronn-Franken, die Mitte Juni durchgeführt wurde. Der Konjunkturindikator, der aus dem Geschäftslage- und Erwartungsindex gebildet wird, zeigt im zweiten Quartal leicht nach oben und liegt derzeit bei 20,5 Punkten und damit nur leicht unter dem Vorjahreswert (21,9 Punkte).
„Es freut mich, dass sich die konjunkturelle Lage im Handwerk wieder etwas verbessert hat“, sagt Ulrich Bopp, Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken. Sorgen bereitet ihm jedoch, dass die Handwerker nicht glauben, dass sich der leichte Aufschwung auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzt. Wie die Umfrage ergab, erwarten die Betriebe im dritten Quartal wieder eine leichte Verschlechterung ihrer Lage. Das sei auch der gesamtwirtschaftlichen Lage geschuldet. Experten erwarten für das gesamte Jahr nur ein minimales Wachstum. Damit auch im Handwerk wieder bessere Zeiten anbrechen, sei insbesondere die Politik gefragt, betont Bopp. „Die Bürokratiebelastung wird immer größer. Gerade für kleine Betriebe ist das kaum noch leistbar“, kritisiert er. Auch die Lage im Bausektor ist nach wie vor angespannt. „Hier sind Reformen längst überfällig“, unterstreicht Bopp.