In einer „David gegen Goliath“-Partie geht der 1. FC Heidenheim am kommenden Sonntag als klarer Favorit ins DFB-Pokal-Spiel gegen den Rostocker FC. Vor rund 2 Monaten hatte der Oberligist aus Rostock im Finale des Landespokal Mecklenburg-Vorpommern mit 5:2 gegen den FSV Einheit 49 Ueckermünde gewonnen, und sich dadurch zum ersten mal in der Vereinsgeschichte für den DFB-Pokal qualifiziert. Aber wer ist dieses scheinbar unbekannte Team aus dem Norden Deutschlands?
Tatsächlich rollt das runde Leder in Rostock schon länger als in Heidenheim. Das erste eingetragene Spiel des Rostocker FC wurde 1899 ausgetragen. Denn auch wenn die Geschichte des 1. FC Heidenheim zwar bis ins Jahr 1846 zurückreicht, die Fußballabteilung im Verein wurde erst 1911 gegründet. Und auch in einer anderen Hinsicht ist der Oberligist dem Bundesligisten einen Schritt voraus. Bis 1933 war der Rostocker FC in der Oberliga Lübeck-Mecklenburg vertreten, der damals höchsten Spielklasse. Dadurch hat der Underdog auf dem Papier also schon mehr Erstliga-Spiele auf dem Buckel als der FCH.
Was die sportlichen Erfolge angeht, hat aber Heidenheim klar die Nase vorn. Während der FCH jeweils eine Meisterschaft in Liga 2 und 3, und zusätzlich noch 6 Siege im Landespokal Baden-Württemberg vorweisen kann, war der Landespokal Mecklenburg-Vorpommern in der vergangenen Saison der erste große Erfolg für den Rostocker FC. Das könnte unter anderem daran liegen, dass der RFC sich über die Jahre lediglich zum Auffangbecken für ehemalige Spieler des FC Hansa Rostock entwickelt hat, die hier entweder nicht den Durchbruch schafften, oder ihre Karriere entspannt ausklingen lassen wollten.
Seit 1998 hatte sich der Rostocker FC in der Verbandsliga etabliert, bis der Verein es in der Saison 2019/20 als Tabellenzweiter schaffte, in die Oberliga aufzusteigen. Auch hier geht der Weg für das Team seither steil nach oben, in der vergangenen Saison konnte auch hier der 2. Platz gesichert werden. Ein Aufbäumen des kleinen Vereins aus Mecklenburg-Vorpommern, mit einem genauso kleinen Stadion. Denn weil die Kapazität des WIRO-Sportparks mit 2.800 möglichen Zuschauen nicht ausreichend für den DFB-Pokal ist, muss das Team für das Pokalspektakel gegen den 1. FC Heidenheim ins Ostseestadion von Stadtrivale Hansa Rostock umziehen. Anstoß ist um 13:00 Uhr.