In der Landeshauptstadt startet morgen das Weindorf. Nach dem Messeranschlag von Solingen mit drei Toten soll das Weindorf in der Stuttgarter Innenstadt durch schärfere Vorgaben besser gegen einen möglichen Messerangriff geschützt werden. Nach eigenen Angaben wird die Stadt eine Polizeiverordnung erlassen, mit der die schon bestehende Waffen- und Messerverbotszone ausgeweitet werden soll.
Aktuell dürfen in zwei Zonen der Stadt an Freitagen, Samstagen und Feiertagen jeweils zwischen 20 und 6 Uhr am Folgetag keine Messer mit einer Klingenlänge ab 4 cm, Waffen oder ähnliche Gegenstände geführt werden. Die Polizeiverordnung soll das Sicherheitskonzept der Weindorf-Veranstalter ergänzen.
Auch Heilbronn will nach dem Anschlag von Solingen nachrüsten. Oberbürgermeister Harry Mergel möchte die bereits für die Gegend um den Hauptbahnhof geltende Waffenverbotszone noch vor dem Weindorf, das am 5. September beginnt, auf die Innenstadt ausweiten. Den Schritt kann der OB laut Stadt per Erlass einer Verordnung selbst gehen – also ohne Zustimmung des Gemeinderats. Das hatte zuerst die Heilbronner Stimme berichtet.
„Eine Waffenverbotszone ist sicher kein Patentrezept, aber sie bietet der Polizei eine klare Rechtsgrundlage, bereits kleinere Messer aus dem Verkehr zu ziehen“, ließ Mergel über die Stadt mitteilen. „Das dient auch dazu, das allgemeine Sicherheitsgefühl zu stärken.“Nach Angaben einer Sprecherin würde Mergel auch ein landesweites Messertrageverbot begrüßen.
Beim Münchner Oktoberfest steht die Sicherheit der Gäste ebenfalls im Fokus. „Aus Anlass der aktuellen Sicherheitslage werden wir die Kontrollen nochmals intensivieren“, kündigte Oberbürgermeister Dieter Reiter an. An den Einlasspunkten könne es deshalb zu längeren Wartezeiten kommen. Sicherheit gehe nun einmal vor, so Reiter.
Unklar ist noch, welche Folgen der Anschlag auf die Sicherheit des Cannstatter Volkfests (27.9.-13.10) haben wird. „Wir sind derzeit noch in der Abstimmung, inwiefern die jüngsten Ereignisse in Solingen Einfluss auf die Durchführung haben werden“, sagte eine Sprecherin auf Anfrage.