Fast 70.000 Wohnhäuser in den Kreisen Heilbronn und Main-Tauber könnten bei einer Sanierung in den kommenden Jahren zu „Asbest-Fallen“ werden. Davor warnt die Gewerkschaft IG Bauen-Agrar-Umwelt. Der Stoff kann bei Sanierungsarbeiten von Altbauten freigesetzt werden und noch Jahrzehnte später der Auslöser für schwere Krebserkrankungen sein. Die IG BAU fordert deshalb einen Maßnahmenpaket gegen Asbest, das neben umfangreichen Infokampagnen und besserem Arbeitsschutz auch ein Förderprogramm für die Sanierung von Asbest-Altbauten beinhalten soll.
„Von 1950 bis 1989 kamen Asbest-Baustoffe intensiv zum Einsatz. Es ist davon auszugehen, dass es in jedem Gebäude, das in dieser Zeit gebaut, modernisiert oder umgebaut wurde, Asbest gibt. Mal mehr, mal weniger“, sagt Jürgen Ziegler von der IG Bauen-Agrar-Umwelt. Laut seinen Angaben wurden in den vier ‚Asbest-Jahrzehnten‘ im Landkreis Heilbronn rund 48.600 Wohnhäuser mit 78.700 Wohnungen neu gebaut. Das sind immerhin 53 Prozent aller Wohngebäude, die es heute im Kreis gibt.