Gut ein halbes Jahr nachdem ein Mann in Illerkirchberg zwei Mädchen mit dem Messer attackiert hat, gibt es ein Urteil: Das Landgericht Ulm hat den Angeklagten zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Außerdem stellte das Gericht die besondere Schwere der Schuld fest – das heißt, dass eine vorzeitige Entlassung aus dem Gefängnis nahezu ausgeschlossen ist.
Der Angeklagte, ein 27-jährige Eritreer, der als Asylbewerber nach Deutschland kam, hatte im Dezember zwei Mädchen auf ihrem Schulweg mit einem Messer angegriffen. Infolge des Angriffs starb eine 14-Jährige, ihre 13 Jahre alte Freundin konnte fliehen. Verurteilt wurde der Mann wegen Mordes und versuchten Mordes mit gefährlicher Körperverletzung verurteilt.
Wie die Staatsanwaltschaft berichtet, wollte der Mann am Tag der Tat Reisedokumente für eine Eheschließung in Äthiopien beim Landratsamt des Alb-Donau-Kreises mit einem Messer erzwingen. Wie es weiter von der Anklage heißt, liefen die beiden Mädchen genau in dem Moment an dem Haus des Mannes vorbei, als dieser mit dem Messer auf die Straße kam. Weil der Täter dachte, dass die Schülerinnen das Messer gesehen hätten, habe er spontan beschlossen, sie zu töten. So habe er verhindern wollen, dass die Freundinnen die Polizei rufen und so seinen Plan durchkreuzen.
Die Familien der beiden Schülerinnen hatten sich dem Verfahren als Nebenkläger angeschlossen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.