Rund ein halbes Jahr nach einem tödlichen Unfall in Heilbronn muss sich ein mutmaßlicher Raser ab heute vor Gericht verantworten. Das Gericht will vor der Großen Jugendstrafkammer Merkmale für einen Mord untersuchen und verschärft damit die Anklageerhebung der Staatsanwaltschaft.
Der damals 20-Jährige soll im Februar mitten in der Heilbronner Innenstadt Gas gegeben haben und mit seinem Auto in einer 40-Stundenkilometer-Zone mehr als doppelt so schnell unterwegs gewesen sein – mit Folgen. Als ein Mann mit seinem Wagen aus einer Grundstücksausfahrt herausfuhr, konnte der Angeklagte den Angaben zufolge nicht rechtzeitig reagieren und rammte das Fahrzeug.
Bei dem Unfall war der Mann ums Leben gekommen, seine Frau wurde schwer, zwei Kinder leicht verletzt. Auch der mutmaßliche Raser erlitt ebenso wie seine Beifahrerin leichte Verletzungen. Vor dem Zusammenstoß soll der junge Autofahrer nach Gerichtsangaben schon fast eine Fußgängerin überfahren haben, die gerade noch habe ausweichen können
Nach dem Auftakt heute soll bis mindestens Dezember verhandelt werden. Seit Februar ist der Angeklagte in Untersuchungshaft. Bislang schweigt er zu den Vorwürfen.