Nachdem sie alle im gleichen Festzelt auf dem Stuttgarter Frühlingsfest waren, haben sich bisher 430 Menschen mit Magen-Darm-Beschwerden gemeldet. Das sagte ein Sprecher der Stadt am Donnerstag. Alle Betroffenen hätten nach dem Wasen-Besuch über Erbrechen, Übelkeit und Durchfall geklagt. Der Sprecher sagte, man gehe bei den Betroffenen von einer hohen Dunkelziffer aus, weil die Infektion sicherlich innerhalb der Familie weitergegeben werde. Bislang wurde bei drei Erkrankten das Norovirus nachgewiesen.
Doch woher das Norovirus im Festzelt kam, ist noch nicht bekannt. Weder auf Essensproben, noch auf Besteck oder Tellern wurde das Virus gefunden. Das Gesundheitsamt geht davon aus, dass das Virus von Mensch zu Mensch übertragen wurde. Der Betreiber des betroffenen Festzeltes tue alles, um die Hygiene zu gewährleisten. Es gebe eine tägliche Grundreinigung und es werde alles unternommen, um ein Wiederauftreten des Virus zu verhindern.
Festwirt Karl Maier vom Göckelesmaier-Festzelt erzählte im Gespräch mit der „Heilbronner Stimme“, dass die Norovirus-Infektion auf Gäste zurückgehe. „Wir arbeiten eng mit der Stadt und den Lebensmittelbehörden zusammen“, teilte eine Sprecherin des Betreibers mit. Es gebe keinen Hinweis darauf, dass das Virus von Mitarbeitern eingeschleppt worden sei. „Es sind nur Mitarbeiter im Einsatz, die symptomfrei sind und uns gegenüber dies auch schriftlich bestätigt haben.“
Noroviren verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, sind sehr ansteckend und verbreiten sich rasend schnell – besonders an Orten, an denen viele Menschen zusammenkommen, etwa in Kindergärten, Seniorenheimen oder Krankenhäusern. Eine Infektion verläuft meist kurz und heftig. Betroffene fühlen sich schwach, haben oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, manchmal leichtes Fieber.
Tipps für Betroffene gibt es auf der Seite infektionsschutz.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.