Das Stuttgarter Verwaltungsgericht hat den geplanten Ausbau eines Rinderstalls in Ellwangen/Hintersteinbühl vorerst gestoppt. Die Genehmigung für den Rekordausbau, die das Landratsamt Ostalbkreis erteilt hatte, sei rechtswidrig. Damit folgt die Kammer einer Klage des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Die Umweltschutzorganisation hatte zunächst Widerspruch gegen den Ausbau beim Regierungspräsidium eingelegt. Der war aber abgelehnt worden. Danach habe man sich für die Klage entschieden, teilte der Verband mit. Notwendig sein ein reguläres Genehmigungsverfahren.
Hintergrund des Streits sind Pläne des Landwirts, seinen Stall von derzeit 888 auf 1484 Stellplätze zu erweitern und künftig etwa 20.000 Kubikmeter Gülle und Gärreste zu lagern – doppelt so viel wie bisher. Der Stall wäre bei einem Ausbau der größte in ganz Baden-Württemberg.
Vertreter des BUND sind der Ansicht, das Projekt sei genehmigt worden, ohne die Auswirkungen auf die Umwelt ausreichend zu prüfen. Außerdem habe es nicht genug Öffentlichkeitsbeteiligung gegeben. Im Fokus der Kritik stehen vor allem die seit Jahren desaströsen Grundwasserwerte in der Umgebung des Hofes. Naturschützer befürchten eine weitere Verschlechterung der Werte mit Konsequenzen für Mensch und Umwelt, sollte der Stall vergrößert werden. In einer Mitteilung des Gerichts vom Montag hieß es, es lasse sich nicht hinreichend erkennen, dass das Landratsamt Auswirkungen auf den Grundwasserkörper überhaupt in den Blick genommen habe. Das muss jetzt zuerst nachgeholt werden, bevor eine finale Entscheidung über die Genehmigung fallen darf.