Nachdem ein Mann am Freitagmittag einen explosiven Gegenstand auf eine Trauergemeinde in Altbach im Landkreis Esslingen geworfen hat, ist der 23-jährige Tatverdächtige nicht vernehmungsfähig. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, der Mann sei schwer verletzt und werde in einer Klinik behandelt. Trauergäste hatten den jungen Mann nach dem Angriff verfolgt und so schwer verprügelt, dass er mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus kam.
Fast 500 Menschen versammelten sich nach Polizeiangaben am Freitag zur Beerdigung eines 20 Jahre alten Mannes. Der Verdächtige soll sich der Trauergemeinde genähert und einen zunächst unbekannten Gegenstand in die Menge geworfen haben. Dabei wurden fünf Besucher verletzt und mussten ins Krankenhaus. Aus Sicherheitskreisen heißt es, dass die Betroffenen „Brand- und Splitterverletzungen“ erlitten.
Die Polizei geht derzeit von einem Einzeltäter aus. Trotzdem würden Zeugenaussagen zu weiteren Verdächtigen überprüft, so die Staatsanwaltschaft. Warum der Mann den explosiven Gegenstand auf die Trauergemeinde geworfen hat ist bislang völlig unklar. Weil die Polizei Zusammenhänge mit einer Serie von Schüssen in Baden-Württemberg nicht ausschließt, übernahm das Landeskriminalamt die Ermittlungen. Man werde mögliche Verbindungen prüfen, sagte ein Sprecher.
Der 20-jährige Mann, der beerdigt wurde, sei vor einer Woche bei einem Bahnunfall ums Leben gekommen. Die Polizei schließt dabei Fremdverschulden aus. Am Bahnhof in Altbach wurden Kerzen, Fotos und Blumen abgelegt.