Wer pendelt oder mit dem Fernverkehr reisen möchte, muss heute in Baden-Württemberg mit Zugausfällen und massiven Verspätungen rechnen. Hintergrund ist ein Warnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn (DB).
Wie viele Bahnangestellte dem Streikaufruf der GDL bis zum Morgen gefolgt waren, war zunächst nicht bekannt. Laut der Bahn kommt es aber auf allen Linien im Regionalverkehr, bei der S-Bahn und im Fernverkehr zu Einschränkungen. Bei uns in der Region ist besonders die Westfrankenbahn zwischen Heilbronn und Crailsheim sowie die S-Bahn Strecke nach Eppingen betroffen. Auch die Stadtbahnlinien S41 und S42 in Heilbronn fallen komplett aus. Die Strecke der Brenzbahn in Ostwürttemberg ist diese Woche wegen Bauarbeiten sowieso gesperrt. Weniger Probleme haben Fahrgäste der Frankenbahn, zum Beispiel zwischen Heilbronn und Würzburg, weil Private Anbieter wie Go-Ahead und die SWEG nicht direkt bestreikt werden.
Wegen des Streiks hat die Bahn aber die für heute geplante zweite Tarifverhandlungsrunde abgesagt. Die GDL verlangt unter anderem 555 Euro monatlich mehr Gehalt, eine Inflationsprämie von 3.000 Euro und eine Verkürzung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden die Woche ohne Lohnkürzung. Die Bahn hatte Lohnerhöhungen von elf Prozent angeboten.
Die GDL hatte ihre Mitglieder zu einem 20-stündigen Warnstreik bei der Bahn ab Mittwochabend aufgerufen. Die Beschäftigten sollten von 22.00 Uhr bis 18.00 Uhr am Donnerstag die Arbeit niederlegen.