Aus Protest gegen die Wolfspolitik wollen Weidetierhalter heute Abend erneut europaweit und auch an mehreren Orten in Baden-Württemberg Mahnfeuer anzünden. Nach Angaben der Organisatoren sind Feuer unter anderem geplant in Brackenheim (Kreis Heilbronn), Lauda-Königshofen (Main-Tauber-Kreis) und dem Tauberbischofsheimer Stadtteil Impfingen, in Böbingen an der Rems und Abtsgmünd (beides Ostalbkreis), Bad Überkingen (Kreis Göppingen), Fridingen an der Donau (Kreis Tuttlingen), Bollschweil (Breisgau-Hochschwarzwald), Ravensburg und Görwihl (Kreis Waldshut).
Ganz neu ist die Idee der Mahnfeuer nicht. Schon vor einem Jahr hatten Weidetierhalter in ihrem Widerstand gegen die Ausbreitung der Wölfe in mehreren europäischen Ländern Mahnfeuer organisiert.
Wölfe genießen in Europa – und somit auch in Deutschland – einen hohen Schutzstatus, sowohl nach Bundes- als auch nach EU-Recht. Ein Abschuss ist verboten – es sei denn, die eigentlich scheuen und meist nachtaktiven Wölfe verhalten sich Menschen gegenüber aggressiv. Das Bundesumweltministerium erläutert, Abschüsse von Wölfen, die mehrfach zumutbare Herdenschutzmaßnahmen wie Zäune überwunden haben, seien schon jetzt möglich. Die Genehmigung und der Weg dorthin seien aber zu bürokratisch, das solle geändert werden. In einigen Regionen wird wegen größerer Populationen auch eine Änderung des Schutzstatus gefordert.